Advanced Planning System
Advanced Planning Systeme
(kurz APS) werden zur Unterstützung von Planungsfunktionen in der Produktions- und Logistikwirtschaft eingesetzt. Sie sollen "Unplanbares" planbar machen.
Solche Systeme bilden in realitätsnaher Weise die gesamte Lieferkette eines Unternehmens ab. Diese beginnt beim Rohstofflieferanten, führt über die unternehmensinterne Produktionskette und endet beim Endverbraucher.
Advanced Planning Systeme sind in drei modulare Bereiche gegliedert: Strategie-Ebene, Taktik-Ebene und Operations-Ebene.
Die Strategie-Ebene im APS
Diese Ebene wird auch als Konfigurationsebene oder Supply Chain Configuration bezeichnet. Hier kann die Lieferkette mit alternativen Lager- und Produktionsstandorten versehen werden. Alle zugehörigen Prozesse und Kapazitäten werden entsprechend dargestellt. Somit werden mögliche Alternativen modelliert und die zu erreichende Leistung, sowie anfallende Kosten, werden bewertet.
Die Taktik-Ebene im Advanced Planning System
Diese Ebene wird auch als Planungsebene oder Supply Chain Planning bezeichnet. Auf der Grundlage von Absatzprognosen und mittelfristigen Bedarfsplanungen entsteht eine grobe Planung für Distribution, Fertigung und Beschaffung. Die Zielsetzung besteht in der Abstimmung der Produktions- und Transportpläne, bezogen auf die gesamte Lieferkette.
Die Operations-Ebene im APS
Diese Ebene wird auch als Ausführungsebene oder Supply Chain Execution bezeichnet. Hier erfolgen alle notwendigen Feinplanungen, mit deren Hilfe die kurzfristige Abstimmung von Kapazitäten und Mengen erfolgt. Dabei werden Absatz-, Kapazität-, Mengen- und Terminplanungen ebenso mit einbezogen, wie Beschaffungs-, Distributions-, und Transportplanungen. Alle Planungen und angedachten Optimierungen erfolgen auf den Simulationen unterschiedlicher Alternativen. Diese Alternativen werden gegenüber gestellt und entsprechend bewertet.
Anwendungsbereiche und Beispiel von Advanced Planning Systemen
Die Anwendungsbereiche von Advanced Planning Systemen liegen in der Produktions- und Logistikwirtschaft. Überall wo Produkte hergestellt und vertrieben oder zugekauft und weitervertrieben werden, können Advanced Planning Systeme eine zukunftsorientierte Sicht ermöglichen. Auch für reine Logistikunternehmen bieten Advanced Planning Systeme einen Mehrwert, denn auch in dieser Branche durchlaufen Produkte einen logistischen Weg und verschiedenste Prozesse.
Ein anschauliches Beispiel bietet eine Maschinenbau-Firma. In einem solchen Unternehmen müssen in der Regel tausende Fertigungsaufträge, die viele verschiedene Arbeitsgänge umfassen, auf die begrenzten, vorhandenen Ressourcen verteilt werden. Dies soll in einer intelligenten Art und Weise geschehen. Maschinen und Mitarbeiter müssen einbezogen werden, ebenfalls muss ein Augenmerk auf die Terminierungen gelegt werden.
Um nun die Produktionssteuerung präzise führen zu können, bieten APS-Systeme nicht nur den Abgleich mit allen realen und durchaus begrenzten Kapazitäten, sondern auch eine transparente Darstellung aller Fertigungsprozesse. Zudem werden Simulationen bereitgestellt, mit denen die Entscheidungsfindung unterstützt wird. Kritische Aspekte im Fertigungsprozess werden auf diesem Weg frühzeitig erkannt. In diesem Zusammenhang wird oft von der Industrie 4.0 in der Maschinenbaupraxis gesprochen.
Advanced Planning System - Definition & Erklärung - Zusammenfassung
Im Zusammenhang mit dem Lexikoneintrag Advanced Planning System sollte man sich folgende Punkte merken:
- Advanced Planning Systeme (kurz APS) werden zur Unterstützung von Planungsfunktionen in der Produktions- und Logistikwirtschaft eingesetzt.
- Advanced Planning Systeme sind in drei modulare Bereiche gegliedert: Strategie-Ebene, Taktik-Ebene und Operations-Ebene.
- Die Anwendungsbereiche von Advanced Planning Systemen liegen in der Produktions- und Logistikwirtschaft.