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Objektorientiertes Datenbankmodell

Ein objektorientiertes Datenbankmodell verfolgt den Ansatz, Daten zusammen mit ihren Funktionen in einem Objekt zu speichern. Das Datenmodell basiert auf den Paradigmen der objektorientierten Programmierung und im Einzelnen der jeweiligen Programmiersprache, die zum Einsatz kommt (z.B. C++, Java oder C#).

Die Abfrage der Daten kann über die Funktionen des Objektes oder die Objektabfragesprache erfolgen. Hierbei kann auf die SQL-ähnliche Abfragesprache Object Query Language (OQL) zurückgegriffen werden.

Mitte der 80er Jahre entwickelten die Unternehmen Hewlett Packard (HP) und Microelectronics and Computer Technology Corporation unabhängig voneinander die objektorientierten Datenbanken IRIS (HP) und ORION (Microelectronics).

Zur Schaffung eines Standards für Objektdatenbanken wurde später das Konsortium „Object Database Management Group“ (ODMG) gebildet. Die Vorschläge des ODMG beruhten auf einem einheitlichen Objektmodell, der Object Definition Language (ODL) zur Objektdefinition und der Object Query Language (OQL) zur Objektabfrage.

In der Praxis kommen objektorientierte Datenbanken nur selten zum Einsatz. Relationale Datenbanksysteme dominieren die Anwendungssysteme in Wirtschaft und Forschung. Mit der starken Verbreitung objektorientierter Programmiersprachen, gewinnen sie aber zunehmend an Bedeutung.

Vorteile eines Objektorientierten Datenbankmodells

Der verstärkte Einsatz objektorientierter Programmiersprachen und Informationssysteme, erschwert zunehmend die Integration der Daten in relationale Datenbanken. Da eine Trennung von Daten und Funktionen in den jeweiligen Relationen stattfinden muss. Der Einsatz einer Objektdatenbank ist wesentlich effizienter.

Die Abfrage der Objektinformationen kann über die objekteigenen Funktionen oder die Abfragesprache Object Query Language erfolgen. Dadurch steigt die Performance von Abfragen, da aufwendige Verknüpfungen von Relationen wegfallen.

Zudem ermöglichen objektorientierte Datenbanken die Speicherung multimedialer Inhalte und können komplexe Datentypen annehmen.

Nachteile eines Objektorientierten Datenbankmodells

Im Vergleich zu relationalen Datenbanksystemen nimmt die Performance von Transaktionen mit der Zunahme an zu verarbeitenden Daten sehr schnell ab.

Aufgrund der geringen Verbreitung objektorientierte Datenbanken, gibt es nur wenige kompatible Schnittstellen.

Beispiel einer Objektorientierten Datenbank

Unter den Objektdatenbanken (ODB) ist die db4o sehr weit verbreitet. Mit der db4o lassen sich objektorientierte Entwicklungsansätze einfach umsetzen. Sie unterstützt die Abstraktion, Kapselung und Vererbung von Daten. Basierend auf einem Objektmodell, können die Sprachen Java, .Net und C# verwendet werden.

Die Datenbank ist portierbar, für mobile Anwendungen geeignet und zur Verarbeitung komplexer Objekte optimiert. Daher bietet sich der Einsatz einer ODB wie db4o bei Onlineshops an.

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