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Konzeptionelles Datenbankdesign

Im Konzeptionellen Datenbankdesign werden die Datenbankstrukturen in einer formalen Sprache, auf Basis eines konzeptionellen Datenmodells mit hohem Abstraktionsgrad, beschrieben.

Das bekannteste konzeptionelle Designmodell ist das Entity-Relationship Modell (ER-Modell). Die Daten einer Datenbank werden im konzeptionellen Datenbankdesign nicht berücksichtigt.

Es wird nur das Schema der Datenbank festgehalten, um eine Grundlage für eine Erstellung einer Datenbank zu gewährleisten.

Besonders kritisch wird es, wenn die Anforderungsanalyse in ein konzeptionelles Datenbankdesign umgewandelt werden muss. Viele Entwickler und Benutzer verwenden verschiedene Bezeichnungen für den gleichen Objekttyp.

Des Weiteren verwenden viele Benutzer den gleichen Bezeichner für verschiedene Objekttypen. Der Entwickler muss auch dafür sorgen, unnötige Strukturen zu entfernen, um die Abstraktion der Objekte zu gewährleisten.

Konzeptionelles Datenbankdesign Definition

Das konzeptionelle Datenbankdesign bzw. Datenmodell ist der erste Schritt für die Erstellung einer Datenbank zur Verwendung in Anwendungen. Der konzeptionelle Entwurf basiert auf einer Analyse der Realwelt-Umgebung, in der die Anwendung später eingesetzt werden soll.

In dieser wurden relevante (Geschäfts-)Objekte und (Geschäfts-)Prozesse und deren Beziehung untereinander sowie der eigentliche Zweck der Anwendung und der Datenbank ermittelt. Mit dem konzeptionellen Modell werden diese Ergebnisse festgehalten.

Bestandteile eines konzeptionellen Datenmodells

Das Modell wird mit Hilfe grafischer und textueller Notationen (ER-Diagramme) entwickelt und enthält die Objekte und Objektbeziehungen. Es werden folgende Sachverhalte dargestellt:

  • (Geschäfts-)Objekte -> Realweltobjekte z. B. Bestellungen, Kunden
  • Attribute von Objekten -> z. B. Bestell- und Kundennummer
  • Eindeutiger Schlüssel -> Für die Identifikation eines Objektes
  • Beziehungen -> z. B. zwischen Kunde und Bestellung
  • Beziehungstypen -> z. B. 1:1, 1:N, N:M
  • Generalisierung -> hierarchische Aufteilung in Ober- und Unterklassen z. B. Kunde unterteilt in Neukunde, Stammkunde

Konzeptionelles Datenmodell Beispiel

Im Folgenden wird ein ER-Diagramm zur Darstellung eines einfachen Sachverhaltes erstellt. Angenommen wird, dass eine Analyse ergeben hat, dass die Vertriebsabteilung einer Firma eine neue Software zur Verwaltung von Kundenverträgen einführen möchte. Hierfür muss zunächst analysiert werden, welche Geschäftsobjekte und -prozesse in der Abteilung existieren und wie diese in Beziehung stehen.

Die Analyse ergibt folgende Objekte:

  • Waren
  • Kunden
  • Rechnung
  • Rechnungsposten
  • Mitarbeiter
  • Abteilung

Es bestehen folgende Beziehungen zwischen den Objekten:

  • Kunde bestellt Waren
  • Kunde erhält Rechnung
  • Rechnung besitzt Einzelposten
  • Mitarbeiter gehört zu einer Abteilung
  • Mitarbeiter bearbeitet Bestellungen

Nach der Analyse sieht das konzeptionelle Datenmodell wie folgt aus:

Konzeptionelles Datenbankdesign Beispiel | Datenbankdesign Grundlagen

Das hier entstandene konzeptionelle Datenbankmodell ist die Grundlage für die Entwicklung eines logischen Datenbankdesigns.

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