🏠 » Lexikon » P » Pessimistische Sperrverfahren

Pessimistische Sperrverfahren

Pessimistische Sperrverfahren

, auch bekannt als Pessimistische-Lockverfahren, sind Sperrverfahren und kommen dann zum Einsatz, wenn es häufig zu nicht-serialisierbaren Transaktionen kommt. Nicht-serialisierbar bedeutet, dass mindestens zwei Transaktionen nicht zur gleichen Zeit ausgeführt werden können. Andernfalls würde es zu inkonsistenten Datenbeständen kommen.

Mit den pessimistischen Sperrverfahren werden im Vorfeld einer Transaktion Maßnahmen getroffen, um einen parallelen schreibenden Zugriff auf identische Datenbankobjekte zu verhindern. Da diese Verfahren sehr aufwändig sind, gibt es je nach Kritikalität unterschiedliche Ansätze bei der Verwendung von Sperren.

Pessimistische Sperrverfahren kommen dann zum Einsatz, wenn die Wahrscheinlichkeit für Transaktionskonflikte bzw. nicht-serialisierbare Transaktionen hoch ist. Für das Ermitteln von Objekten und Setzen von Sperren entsteht ein hoher Aufwand, wenn zu Beginn die benötigten Datensätze exklusiv gesperrt werden.

Beispiel für ein pessimistisches Sperrverfahren

Jede Transaktion durchläuft drei Phasen: Sperrphase, Arbeitsphase und Schreibphase. Nur wenn die Transaktion die Sperrphase besteht, können Änderungen auf der Datenbank vorgenommen werden.

Durch diese Vorgehensweise ist das Zurücknehmen (Rollback) von Änderungen notwendig. Die Besonderheit besteht darin, dass die Datensätze vor den Änderungen in der Datenbank exklusiv gesperrt werden, da jede Transaktion ihre Operationen durchführt.

Pessimistische Sperrverfahren kommen besonders im Bankwesen bzw. in transaktionsorientierten Systemen zur Anwendung, wo eine vorzeitige Sperrung der benötigten Datensätze notwendig ist. Dadurch soll verhindert werden, dass Redundanzen bzw. Inkonsistenzen von einzelnen Daten oder ganzen Datenbeständen entstehen können.

Vorteile pessimistischer Sperrverfahren

Synchronisationsverfahren mit pessimistischem Ansatz eignen sich für eindeutige Transaktionen. Dabei handelt es sich meist um Transaktionssysteme im Bankwesen, die beispielsweise Überweisungen oder Daueraufträge abwickeln.

Sobald eine Banküberweisung geplant wird, werden die Kundendatensätze A und B exklusiv gesperrt. Sonst könnte der Fall eintreten, dass bei einem Verbindungsabbruch auf einem der beiden Bankkonten A oder B Geld verloren geht.

Pessimistische Sperrverfahren gehören im Gegensatz zu den optimistischen Sperrverfahren zu den sichereren Sperrverfahren in Datenbanken, da die Prüfung auf mögliche Änderungen der Datensätze vorab und nicht erst bei der Aktualisierung der Datensätze erfolgt.